Hohwachter Traditionen und Bräuche -Adventskranz

Die Kultur hat im Leben der Hohwachter in den unterschiedlichsten Lebensbereichen schon immer eine große Rolle gespielt. Frühere Hohwachter Traditionen und Bräuche und was heutzutage typisch für das ehemalige Fischerdörfchen ist, haben wir hier für Dich zusammengestellt. 


Weihnachten in Hohwacht

Der traditionelle Besuch des Weihnachtsmanns

Im Dezember kommt der Weihnachtsmann übers Meer und legt an der Hohwachter Bucht an der Aussichtsplattform „Hohwachter Flunder“ an. Beschenkt werden alle anwesenden Kinder, die sich zu ihm in den Geschenke-Strandkorb trauen und ihm ein kurzes Gedicht aufsagen. Schon seit 2004, dem Baujahr der Flunder, kommt der Weihnachtsmann jährlich nach Hohwacht an die Ostsee. 


Neujahr in Hohwacht

Die Tradition des Hohwachter Strandleuchtens

Nachdem ganz individuell ins neue Jahr gerutscht wurde, wird am ersten Januar dann traditionell angebadet. Zumindest die Unerschrockensten stürzen sich in die eiskalten Wellen. Alle anderen beobachten, fiebern mit und warten mit warmen Decken und heißen Getränken auf die Neujahrsschwimmer. 

Am Nachmittag trifft man sich dann an der Steilküste in Alt-Hohwacht wieder, um mit brennenden Fackeln in Richtung „Hohwachter Flunder“ zu wandern. Das Spektakel ist als das „Hohwachter Strandleuchten“ bekannt! Denn das Ufer des Meeres glänzt und funkelt im Feuerschein. Bis zu 3.000 Gäste machen es sich mit dicken Decken in den Strandkörben gemütlich und genießen gemeinsam warme Snacks und Getränke. 

Wer Lust hat dabei zu sein, kann Fackeln z.B. an der Touristeninformation Hohwacht bekommen. Los geht es vor dem Strandhotel in Alt-Hohwacht (Strandstraße).

Eine weitere Hohwachter Neujahrs-Tradition sind die Wunschsteine, auf denen man seine persönlichen Träume für das neue Jahr notiert und sie dann hoffnungsvoll den Wellen übergibt.  Dazu stellt ihr Euch ans Meer und lasst die Steine mindestens dreimal „ditschen“ (über das Wasser hüpfen). Und dann, so wird es gesagt, arbeitet das Meer an der Erfüllung Eures Wunsches.


Gilde Tradition

Die Haßberger Totengilde

Eine der ältesten und bedeutsamsten Traditionen der Region sind die Gilden. Sie entstanden damals im Mittelalter als eine Art Versicherung für die unterschiedlichsten Notfälle, die hätten eintreffen können. Die bekanntesten sind die sogenannten Totengilden. In diese trat man ein, um als Verstorbener später die Gewissheit zu haben, ein standesgemäßes Begräbnis zu erhalten.

Für diese Absicherung bezahlte man eine Eintrittsgebühr sowie jährlich einen Beitrag in die Kasse der Gilde. In der Entstehungszeit konnten sich das nur die wenigsten leisten. Denn neben einem guten Ruf waren damals häufig Grund- und Hausbesitz die Grundvoraussetzung für eine Mitgliedschaft. So gehörten in der Regel nur die wohlhabendsten Kaufleute der Stadt den Gilden an. 

Auch heute wird die Tradition der Gilden noch gepflegt. Heutzutage und außerhalb Schleswig-Holsteins eher bekannt als Genossenschaften, Vereine und Berufsverbände. Diese setzen sich zum Schutz und zur Förderung gemeinsamer Interessen ein. Außerdem bieten sie sich gegenseitig Schutz- und Hilfeleistung und pflegen die Geselligkeit. So gibt es z.B. Bürgerschutzgilden, Tierschutzgilden und Handwerksgilden. 

Seit 1741 besteht die „Haßberger Totengilde“, die bis heute noch jedes Jahr den Gildetag in Hohwacht veranstaltet. Dieser ist für alle Beteiligten die Krönung und „der schönste Tag im ganzen Jahr“, schreibt Autorin Anne Leier in der „Perle der Ostsee – Geschichte unseres Heilbades“.


Im Blog Artikel Hohwachter Traditionen und Bräuche – Teil 2 erzählen wir Euch mehr über Oster-, Pfingst- und Fischerbräuche.